Neun Thesen für die Stiftung der Zukunft
Die Neun Thesen der Initiative #VertrauenMachtWirkung dienen als Kompass für stifterisches Engagement und Grundlage für nachhaltiges Stiftungshandeln – nun standen sie auf dem Prüfstand und wurden nachjustiert.
Ein Beitrag von Anne Marie Jacob, Victoria Hugelshofer und Janna Heegardt
Stiftungs-News Juni 2022 – Newsletter abonnieren
Mit der Gründung der Stiftungsinitiative #VertrauenMachtWirkung im Herbst 2019 wurden die Neun Thesen nach enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und interessierten Stiftungen erstmals veröffentlicht, um Herausforderungen und Bedarfe gemeinsam zu benennen und Entwicklungswege aufzuzeigen. Seitdem sind fast drei Jahre vergangen – und viel ist passiert: Die Welt wurde durch die Pandemie auf den Kopf und neue Formen des Miteinanders auf die Probe gestellt, und nun zwingt uns ein Krieg in Europa, alles, was selbstverständlich schien, mehr denn je zu hinterfragen.
Neun Thesen neu gedacht
Auch am Stiftungssektor sind diese Entwicklungen nicht spurlos vorbeigezogen. Nie war der Austausch untereinander zu gemeinsamen Problem- und Fragestellungen so wichtig und der Handlungsdruck zu Veränderungen in der Stiftungspraxis so hoch. Viele Stiftungen haben dies zum Anlass genommen, ihre Arbeitsweisen zu reflektieren, sich in Vertrauen zu üben, neue Kommunikationswege zu gehen und in Ausnahmesituationen schnell und gemeinsam zu agieren.
Diese Entwicklungen sind nun auch ins Thesenpapier von #VertrauenMachtWirkung eingeflossen. Ganz im Sinne einer lernenden Initiative hat sich #VertrauenMachtWirkung gemeinsam mit ihren Mitgliedsstiftungen den Fragen gestellt: Was hat den Stiftungssektor verändert? Welche Themen treiben Stiftungen heute noch mehr um und welche können aktuell nicht priorisiert werden? Im Rahmen eines mehrmonatigen, partizipativen Überarbeitungsprozesses wurden die Neun Thesen auf den Prüfstand gestellt, nachjustiert und neue Themen platziert.
Was neu ist
Neben den Erkenntnissen aus der intensiven Arbeit an den Thesen zu Partizipation, Diversität und Zuhören aus den letzten Monaten und Jahren lassen sich im aktualisierten Papier auch neue Aspekte finden, wie Ehrlichkeit, Solidarität und der Umgang mit Stiftungskapital. An anderen Stellen wiederum wurden Thesen zusammengelegt und zugespitzt. Für einen gesteigerten Wiedererkennungswert wurden auch alle Thesen mit Piktogrammen versehen.
Um die Themen der Thesen noch nahbarer zu machen, wurde zudem das Spektrum an Praxisbeispielen erweitert. Hierbei war es ein wichtiges Anliegen, insbesondere Beispiele aus dem deutschen Stiftungssektor aufzuführen, um zu verdeutlichen, dass die Thesen hierzulande auch bereits praktiziert werden. Damit bietet das Thesenpapier als lebendes Dokument wichtige Anhaltspunkte für alle, die ihr Stiftungshandeln nachhaltig und gemeinschaftlich gestalten wollen.
Das Thesenpapier kann in seiner Ausführlichkeit hier gelesen und gedownloadet werden.
Als lernende Initiative freut sich #VertrauenMachtWirkung jederzeit über Anregungen und Feedback. Direkt in den Austausch können Sie per Mail über meinung@vertrauen-macht-wirkung.de treten.
www.vertrauen-macht-wirkung.de
Autorinnen
Anne Marie Jacob, Victoria Hugelshofer und Janna Heegardt von der Wider Sense TraFo gGmbH begleiten als Koordinationsbüro der Initiative Debatten und Diskussionen über die Stiftung der Zukunft.
Haus des Stiftens
Auch das Haus des Stiftens sowie die Alexander Brochier Stiftung sind Teil der Initiative #VertrauenMachtWirkung. Es gehört zu unseren Überzeugungen, dass wir nur durch partnerschaftliches, innovatives und partizipatives Wirken den aktuellen Herausforderungen begegnen können. Gestalten wir gemeinsam eine Stiftungsarbeit der Zukunft!
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