Im Juli 2022
Vor ziemlich genau 10.000 Tagen wurde das Haus des Stiftens gegründet – im Jahr 1995. Seitdem ist einiges passiert, hat sich einiges verändert und ganz viel bewegt. Heute ist das Haus des Stiftens ein Sozialunternehmen mit über 110 Mitarbeitenden, das wirkungsvolles Engagement erleichtert und im Rahmen der Global Goals zu mehr Gemeinwohl beiträgt. Stets mit dem Grundgedanken:
„Engagiert für Engagierte”
Die Anfänge des heutigen Haus des Stiftens gründen auf einer Verwaltungsfirma für treuhänderische Stiftungen, mit einer Handvoll ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die sich mit vollem Einsatz für Engagierte engagiert haben. Gemeinsam wurde in den damaligen Büroräumen am Stadtrand von München an einer großen Vision gearbeitet.
Aber fangen wir von vorne an. Kommen Sie mit uns auf eine kleine Zeitreise.
Die Anfänge
1995: Österreich, Finnland und Schweden treten der Europäische Union bei, die Gemeinschaft besteht damit aus 15 Staaten. In Berlin findet die UN-Klimakonferenz. Im April desselben Jahres erreicht der erste CASTOR-Behälter mit Atommüll das Zwischenlager in Gorleben. Klima-Aktivisten besetzen die Ölplattform Brent Spar, die im Atlantik versenkt werden soll. Überall in Europa finden Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 50 Jahren statt.
Und in eben diesem Jahr liegt auch die Geburtsstunde des heutigen Haus des Stiftens: Philipp Hof gründet zum einen, gemeinsam mit Alexander Brochier und dem mittlerweile verstorbenen Heinz Ruchti, die rechtsfähige Stiftung Kinderfonds, eine Dachstiftung für Treuhandstiftungen im Kinder- und Jugendbereich. Zum anderen startet Philipp Hof eine Non-Profit-Verwaltungsfirma, „Hof Stiftungs- und Sozialmanagement”. Dahinter stand die Idee, Engagierten die Stiftungsgründung so einfach wie möglich zu gestalten. Abhilfe für die teilweise sehr komplizierte Stiftungslandschaft in Deutschland sollten spezielle Angebote, wie der Stiftungsservice oder die kostenfreie Erstberatung, schaffen. Der Grundstein für das heutige Haus des Stiftens war gesetzt.
„Als wir anfingen, wollten wir Informationsarbeit für Stiftungsinteressenten leisten und kostenlose Gründungen von Kinderstiftungen ermöglichen. Das breite Portfolio von heute hat sich aus dieser ursprünglichen Idee immer weiterentwickelt.“
Philipp Hof und Alexander Brochier
Gründer von Haus des Stiftens
Haus des Stiftens im Laufe der Zeit
1995
Philipp Hof und Alexander Brochier gründen die Stiftung Kinderfonds.
1999
Die Verwaltungsfirma Kinderfonds Service GmbH (ehem. Hof Stiftungs- und Sozialmanagement) bezieht ihre ersten eigenen Büroräumlichkeiten am Münchner Stadtrand. Mit einer Vielzahl an Dienstleistungen und Angeboten werden Non-Profit-Organisationen hier unterstützt, denn oftmals fehlt es ihnen an Geld, Know-how und Infrastrukturen.
2004
Nicht nur das Portfolio wächst kontinuierlich – auch mehr und mehr Menschen arbeiten und engagieren sich im Haus des Stiftens. Ein Umzug in neue Büroräume in Solln sorgt für größere Räumlichkeiten.
2007
Im Rheinland wird eine Zweigstelle eröffnet. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort bauen das IT-Portal „Stifter-helfen“ auf, welches seit 2008 IT-Spenden, Sonderkonditionen und Know-how an Non-Profit-Organisationen in Deutschland vermittelt. Wenige Jahre später startet das IT-Portal auch in Österreich und in der Schweiz.
2011
Das Münchner Team zieht von Solln in die Büroräume an der Landshuter Allee – ein Haus der Begegnung für Engagierte entsteht. In den Folgejahren entsteht der Webinar- und Wissensbereich, um Vereinen, Stiftungen und Non-Profits kostenlose Weiterbildungsangebote zu ermöglich.
2013
Gründung der Rechtsanwaltsgesellschaft Stiftungszentrum.law. Mehrere Rechtsanwältinnen bieten Stifterinnen und Stiftern sowie Non-Profits nun professionelle Rechtsberatung beim Stiften, Fördern und Vererben.
2021
Philipp Hof holt sich Verstärkung: Die Geschäftsführung vergrößert sich um Gerit Reimann und Clemens Frede. Ein Jahr später, im Februar 2022, folgt Frank Wieser in die Geschäftsführung.
2022
ZEHNTAUSENDTAGE Haus des Stiftens – gefeiert wurde dieser Meilenstein mit Wegbegleitern, Förderinnen, Partnern und Unterstützerinnen in der Freiheitshalle in München.
Das Haus in Zahlen
Stiftungen
1.453
verwaltete Stiftungen und gemeinnützige Organisationen
1,03 Mrd.
Gesamtkapital der verwalteten Stiftungen
4.000 Stunden
kostenlose Orientierungsberatung
NPOs
1,9 Mio.
vermittelte IT-Spenden
95.000
Non-Profit Registrierungen
Über
800
Webinare mit
125.000
Teilnahmen
Unternehmen
Mehr als
120
Unternehmen, die IT-, Geld- und Wissensspenden im Wert von
650 Mio. Euro
bereitgestellt haben
Wir stellen uns vor
Die Menschen, die das Haus prägen
Wasser, Kaffee oder Tee – womit erfrischen sich die Kolleginnen und Kollegen am liebsten?
Der frühe Vogel fängt den Wurm? Wie früh stehen die Kolleginnen und Kollegen auf?
Die Anreise ins Büro bevorzugen die meisten Kolleginnen und Kollegen mit nachhaltigen Verkehrsmitteln:
Die Lieblingsbücher der Kolleginnen und Kollegen? Hier gab es viele Antworten – und damit eine Menge toller Buchempfehlungen:
- Die Säulen der Erde
- Der große Gatsby
- Der Schwarm
- Drachenläufer
- Die Entdeckung der Langsamkeit
- Was man von hier aus sehen kann
- Während die Welt schlief
- Die dunkle Seite des Mondes
Und nach der Arbeit – was machen die Kolleginnen und Kollegen nach Feierabend am liebsten?
- Wandern
- Fahrrad fahren
- Schwimmen
- Yoga / Pilates
- Auf Konzerte gehen
- Zeit mit der Familie & Freunden verbringen
Viele der Kolleginnen und Kollegen engagieren sich auch in ihrer Freizeit. Das sind die beliebtesten ehrenamtlichen Engagements:
- Kinder- und Jugendhilfe
- Umweltschutz
- Tierschutz
Zurück zur Gegenwart – und ein Blick in die Zukunft
Den Blick 10.000 Tage in die Vergangenheit schweifen zu lassen – kein Problem. Die Zukunft vorherzusagen fällt schon ein bisschen schwerer. Pläne, Visionen und Ideen gibt es im Haus des Stiftens aber zur Genüge. Von 200.000 Non-Profit-Organisationen, die zukünftig von den Angeboten profitieren über 250 Unternehmen, die sich gemeinsam mit uns engagieren werden. Oder eine App, die dem gesamten gemeinnützigen Sektor doppelte Arbeit ersparen soll. Die Ziele und Visionen im Haus sind groß.
Die Geschäftsführung lässt sich in die Karten schauen
„Wir begleiten heute knapp 1.500 Stiftungen und gemeinnützige Organisationen. In der Zukunft wollen wir DER Akteur in der deutschen Stiftungswelt sein, der Stiften leichter, attraktiver und transparenter macht. Heute stehen Stiftungen und gemeinnützige Organisationen vor neuen Herausforderungen – Digitalisierung, steigende Komplexität in der Verwaltung und häufig geringere finanzielle Spielräume. Dem begegnen wir mit schlanken und digitalen Strukturen und schaffen effiziente Prozesse. Mit dem Haus des Stiftens CONNECT setzen wir ein Zeichen und bauen ein modernes und innovatives Portal zum Management der eigenen Organisation auf. Professionelle und gleichermaßen kostengünstige Strukturen, kombiniert mit kompetenter individueller Begleitung für die einzelne Organisation – damit wir in partnerschaftlichen Strukturen mit Organisationen und mit Engagierten mehr Wirkung erzielen.“
Gerit Reimann
Geschäftsführerin
„Wir erleben derzeit einen grundlegenden Wandel in der Gesellschaft: Die Bereitschaft zu spenden nimmt zu, die Menschen wollen aber gezielter handeln und nicht nur an die großen, bekannten Institutionen spenden, sondern je nach Projekt und Situation auch an kleinere Organisationen. Um diesen Wandel konstruktiv zu begleiten, wollen wir für unsere Kunden mehr Transparenz beim Spenden schaffen. Die Frage „Wem gebe ich mein Geld wirklich, und was bewirkt es dort?“ wird immer wichtiger. Dies für Spendende nachvollziehbar zu machen, erfordert viel Arbeit und eine funktionierende digitale Infrastruktur im Hintergrund. Hier liegt aus unserer Sicht die Zukunft.“
Frank Wieser
Chief Financial Officer und Geschäftsführer
„Unternehmen sind wesentlicher Bestandteil einer lebendigen Engagementlandschaft. Mit unserer Kompetenz, Serviceleistungen und Netzwerkstrukturen unterstützen wir engagierte Unternehmen jedweder Größe und Couleur ihre Corporate Citizenship Aktivitäten einfach, digital und wirkungsvoll umzusetzen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich die Dualität von Geschäftsaktivität und gesellschaftlichen Engagement systemisch verschränkt und damit Unternehmensengagement zur Selbstverständlichkeit wird.“
Clemens Frede
Geschäftsführer
„Eines unserer größeren Projekte in naher Zukunft ist die FörderApp. Damit wollen wir Hilfsorganisationen und Förderer auf Datenebene zusammenbringen. Die App erlaubt es Fördersuchern, sich einmal zu registrieren und mit den registrierten und im Anschluss verifizierten Daten Zugang zu verschiedenen Förderportalen zu erhalten. Und die Förderer, etwa Förderstiftungen, erhalten von den Antragstellern Daten wie die Steuernummer und die Bestätigung, dass ihr Freistellungsbescheid geprüft wurde. Sie sparen sich damit die eigene Prüfung dieser Daten.“
Philipp Hof
Gründer und Geschäftsführer
Ein Anlass zum Feiern
10.000 Tage Haus des Stiftens ist natürlich auch ein guter Anlass, um Wegbegleiterinnen, Förderer, Freunde und Mitarbeitende einzuladen und gemeinsam zu feiern. Und das haben wir am 30. Juni in der Freiheitshalle, wenige Gehminuten entfernt vom Münchner Büro, gebührend getan. Über 300 Menschen haben mit uns gefeiert, die letzten Jahre Revue passieren lassen und durften ganz exklusiv einen Blick hinter die Kulissen werfen sowie von den neuesten Projekten, Visionen und Ideen erfahren.
Was war geboten?
Dr. Christian Meyn – Stifterrat der Stiftung Stifter für Stifter –, führte durch den Abend und holte gleich zu Beginn Gründer und Geschäftsführer Philipp Hof auf die Bühne. Es folgten Geschäftsführer Clemens Frede und Frank Wieser sowie die Geschäftsführerin Gerit Reimann.
Im Bild: Philipp Hof (links) und Dr. Christian Meyn.
Ehrung von 30 Jahren Engagement für Kinder
Ein besonderes Highlight an diesem Abend war sicherlich die Ehrung der Stiftung von Alexander Brochier. Die Brochier Stiftung macht sich seit 30 Jahre für benachteiligte Kinder und Jugendliche stark. Gleichzeitig baut sie Hilfen für Stifter und Stifterinnen auf, damit das Stiften noch mehr bewirken kann und Freude bereitet. Zum „30er” gab es daher ein Olivenbäumchen, Kuchen und Luftballons.
Im Bild: Alexander Brochier.
Spannende Vorträge die zeigen, wie #gemeinsamwirken geht
Es folgten spannende und inspirierende Vorträge – im Fokus: #gemeinsamwirken. Petra Kochen und Dr. Kristina Calvert von der Gabriele Fink Stiftung sprachen über Kulturelle Konzeptentwicklung. Stephan Kohorst von der MK Stiftung unterhielt sich mit Pater Georg Sporschill über das Projekt Elijah. Riccarda Crantz, Head of Corporate Responsibility and Sustainability von EY stellte das Projekt MEETWOCH vor, gemeinsam mit Anne Bauer, Vorstandsvorsitzende der Marli Bossert Stiftung. Zuletzt sprach Digney Eisner, Senior Manager CSR Delivery Hero, gemeinsam mit Desiree El Chebeir über die Initiative ‘ShareTheMeal’.
Im Bild (v.l.n.r.): Clemens Frede, Alexander Brochier, Gerit Reimann, Monika Rittner, Melanie Jakobs, Antje Zelnitschek, Petra Kochen, Dr. Christian Meyn, Stephan Kohorst, Dr. Kristina Calvert, Digney Eisner, Riccarda Crantz, Pater Georg Sporschill, Anne Bauer, Frank Wieser und Philipp Hof.
Es war uns ein Fest!
Im Anschluss war ausreichend Zeit für Austausch und Gespräche. DJ Matej Bellus lud zum gemeinsamen feiern ein und ließ den gelungenen Abend in guter Stimmung ausklingen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit dabei waren und mit uns gefeiert haben!
Im Bild: Gerit Reimann, Philipp Hof, Clemens Frede und Frank Wieser.